
Eine neue Hotelfachschule in Sansibar bildet einheimische Jugendliche für Jobs in der Tourismusbranche aus. Wir haben sie getestet.
Steht das Glas rechts vom Teller oder links? Können sich VIPs auf ihrem Zimmer anmelden statt an der Rezeption? Was ist Müsli? Tumaini Kiwenge ist eine von fünf Lehrerinnen an einem neuen Berufsbildungszentrum, dem „Zenj Centre of excellence for tourism“ (ZCET), das auf dem Gelände eines Hotels angesiedelt ist. Sie spricht über „den Ablauf des Service“, als wäre es eine Ballettchoreografie: federleicht und doch nur durch beharrliches Training zu meistern. Vor ihr: eine Klasse von einem Dutzend Schülern, mehrheitlich Mädchen, die gespannt zuhören.
Dieses Jahr besuchen 115 Schüler das vor zwei Jahren in Sansibar eröffnete Internat. Es zeichnet sich durch zwei Aspekte aus: Die neunmonatigen Kurse bestehen zu einem Drittel aus Theorie und zu zwei Dritteln aus praktischer Ausbildung. Durch ein staatlich initiiertes Programm richtet sich die Ausbildung besonders an Mädchen. Empfang und Hauswirtschaft, Kochen und Servieren – all diese Fähigkeiten werden im 4-Sterne-Resort Sansi Kae Beach in Michamvi in Echtzeit getestet. Einer der Schulgründer, Talal Atturkhan aus Mauritius, sagt: „75 Prozent unserer Schüler sind weiblich; die Einstellung zur Ausbildung von Mädchen ändert sich positiv.“
Mit mehr als 30 Prozent Jugendarbeitslosigkeit laut amtlicher Arbeitsmarktstatistik scheint die boomende Tourismusbranche in Sansibar tatsächlich kein schlechter Ort zum Geldverdienen zu sein. Doch damit enden die Ambitionen der Studierenden nicht: „Sicherlich etwas Größeres als Rezeption“, sagt Studentin Shine, 20, als wir sie nach ihren Zukunftsplänen fragen. Als wir ihre Kommilitonin Rabea mit einem Dinner for One auf die Probe stellen, läuft alles glatt, von der Präsentation der Speisekarte bis zur Aufnahme der Bestellung. Auch die Gabel wird auf die richtige Seite gelegt. Doch dann kommt der Nachtisch und Rabea stolpert. Als sie eine „Smooth Mango“ vorstellt, frage ich nach: „Einen Mango-Smoothie als Nachtisch?“ Es stellt sich heraus, dass es eine Mango-Mousse ist. Spielt das eine Rolle? Wohl kaum. Aber der Kontext ist interessant: „Von 80 Prozent des Essens hier habe ich noch nie gehört“, gibt die Auszubildende zu. Und wie fühlt sich das an? „Es ist okay“, sagt eine andere Studentin, „es ist wie eine neue Sprache zu lernen.“
(AT) Informationen: zcet.org
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