Together Greener – Bernadette Kirsch gibt clevere Ideen für einen umweltfreundlichen Lebensstil

Tontöpfe sind der Schlüssel zu sauberem Wasser für Ihr Zuhause.

Wie Sie in Sansibar nahezu kostenlos Ihr eigenes Frischwasser herstellen können, erklärt unsere Umweltexpertin Bernadette Kirsch, Leiterin der Permakultur in Fumba Town.

Wasser ist in vielerlei Hinsicht ein Problem: Verschmutzung, Umwelt, Stadtentwicklung und sogar Regierungspolitik stehen unserer vorgeschriebenen Menge von mindestens einem Liter frischem Trinkwasser pro Tag im Weg. Die Hälfte der Bevölkerung Sansibars hat noch immer keinen Zugang zu fließendem Trinkwasser. 60 Prozent des Wasserverlusts entstehen durch veraltete Leitungen. 

Mit der Gründung von Fumba Town im Jahr 2015 wurde eine unabhängige Wasserversorgung für die neue Stadt geschaffen, von der auch die Nachbardörfer Nyamanzi und Dimani profitieren. Ab September dieses Jahres wird Fumba Town zusätzlich an die städtischen Leitungen der Zanzibar Water Authority (ZAWA) angeschlossen, die dann regelmäßige Qualitätsprüfungen durchführen muss. Die gute Nachricht: Der Wasserpreis soll sinken. Das gesamte Wasser in Sansibar, ob privat oder öffentlich, stammt aus Bohrlöchern. 

Ganz gleich, woher das Wasser kommt: Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es eine gute Idee, Trinkwasser für den Hausgebrauch mit Tonfiltern zu filtern – und ein perfekter Ersatz für den Kauf von Flaschenwasser. Wir alle verbrauchen viel zu viel Flaschenwasser. Ganze Regale im Supermarkt sind voll davon. Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Flaschenwasser aus vielen Gründen keine gute Idee ist (siehe Kasten), kaufen wir es trotzdem weiterhin. 

Ton ist sauber!

Die Verwendung von Sandfiltration lässt sich bis zu den alten Ägyptern zurückverfolgen. 1804 wurden in Paisley, Schottland, die ersten Tontopffilter zur Reinigung der Wasserversorgung eingesetzt. Das keramische Wasserfiltersystem wurde im Handbuch für geeignete Technologien der Vereinten Nationen erwähnt, und Hunderttausende von Filtern wurden weltweit von Organisationen wie dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond, Ärzte ohne Grenzen und Oxfam verteilt.

Für den Einsatz in Sansibar empfehle ich „Maji Salama“ von Safe Water Ceramics East Africa (SWCEA). Wir verwenden dieses System seit mehr als fünf Jahren bei der Permaculture Design Company (PDC) und dem Kwetu Kwenu-Kiosk in Fumba Town.

Wie funktionieren Tonfilter?

SWCEA ist ein kleines Familienunternehmen in Arusha. Ihr Keramik-Wasserfilter entfernt nachweislich 99% aller bekannten Krankheitserreger, darunter auch Cholera-, Ruhr- und Magenverstimmungserreger. Eine Mischung aus Ton, Sägemehl und kolloidalem Silber wird verwendet, um die ursprüngliche Form des handgemachten Topfes zu formen. Kolloidales Silber ist der wichtigste (und teure) Bestandteil, der die Bakterien abtötet. Der Topf wird etwa 24 Stunden lang bei 900 Grad in einem Ofen gebrannt, gefolgt von einem mehrtägigen Abkühlungs- und Trocknungsprozess. Regelmäßige Tests, die in einer örtlichen Klinik durchgeführt werden, stellen fest, ob der Wasserdurchfluss wie erwartet (2-4 Liter pro Stunde) und bakterienfrei ist. 

Den Tonfilter zu Hause verwenden

Die Handhabung ist einfach und leicht. Jeder Keramikfilter wird mit einem lebensmittelechten Kunststoffeimer mit Deckel und Hahn geliefert. Er kann vier Liter pro Stunde und 36 Liter pro Tag filtern. Eine Bürste zum Schrubben und Reinigen des Filters alle drei Monate sowie eine Reinigungsanleitung sind im Lieferumfang enthalten. Die Filter haben eine Lebensdauer von fünf Jahren.

Ein kleiner Nachteil ist der langsame Filtervorgang. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, den Filter immer laufen zu lassen und das Wasser in Glasflaschen im Kühlschrank und draußen aufzubewahren. Die ersten beiden Male, als wir den Filter laufen ließen, hatte es einen lehmigen Geschmack. Danach schmeckte es frisch, da die aus dem verbrannten Sägemehl erzeugte Holzkohle den natürlichen Wassergeschmack wiederherstellte. Um den Geschmack aufzupeppen, füge ich oft eine Scheibe Zitrone, Minze oder Zitronengras hinzu.